Sir Toby meldet sich zu Wort
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Sir Toby meldet sich zu Wort
Juni 2013
Liebes Team vom Tierheim Bretnig-Hauswalde,
endlich habe ich mal die Zeit ein wenig über unseren neuen Hausgenossen Sir Toby zu berichten. Als Toby Mitte Januar bei uns einzog, waren wir alle sehr froh und glücklich einem älteren Hund aus dem Tierschutz ein neues – und wie wir finden komfortables und abwechslungsreiches – Zuhause bieten zu können. Nur … Toby war anfänglich vielleicht nicht ganz der Meinung. Zunächst von dem Ortswechsel sehr verunsichert schloss er sich mir als „Ressourcenverwalterin“ schnell an fand aber, dass Mann und Tochter in diesem System irgendwie überflüssig sind. Er hat sich daher große Mühe gegeben mir die vermeidliche Konkurrenz „vom Hals „ zu halten. Mit der Hilfe einer befreundeten Hundetrainerin haben wir dieses Verhalten aber einigermaßen zügig in den Griff bekommen.
Teil des Problems war, dass Toby meinen Mann abends nicht ins Schlafzimmer lassen wollte. Kam er herein, stürzte der alte Herr wie ein „Schachtelteufel“ aus seiner Hundekiste und verbellte den „Angreifer“ aufs schärfste. Wir haben aber relativ schnell gemerkt, dass Toby gewerkschaftlich organisiert sein muss. Ab 22.30 Uhr endet seine Arbeitszeit und er schläft selig in seiner Hundekiste, dann kann kommen wer will und sich zum Schlafen niederlegen. Dieses Verhalten hat über die Anfangszeit hinweggeholfen. Danach hat mein Mann immer ein kleines Stückchen „Wiener“ in der Tasche und hat es Toby angeboten, wenn er den Raum betrat. Als Toby dann anfing ihn schwanzwedelt im Zimmer zu begrüßen, wurden die Wiener auch mal „vergessen“ und satt dessen nur hinter den Ohren gekrault. Jetzt ist das Problem Geschichte und nach dem Zähneputzen gibt es nix mehr J!
Ich muss an dieser Stelle hinzufügen, Hundetrainerin klingt jetzt nach intensiver Arbeit und aktivem Training. Nichts dergleichen haben wir dem alten Herrn angetan. Ich habe mich mit der Trainerin zweimal in der Woche telefonisch verständigt und mir ggf. Rat geholt. Ich wollte den alten Herrn (immerhin ist er 13 Jahre alt) nicht in einer Hundeschule nochmal die ganze Grunderziehung zukommen lassen. Zwar kann er weder Sitz noch Platzund auch einige andere Grundkommandos sind ihm eher total egal. Aber er kommt zuverlässig, wenn man ihn ruft, er geht prima an der Leine und im Restaurant legt er sich nach kurzer Zeit der Orientierung unter meinen Stuhl. Für unseren gemeinsamen Alltag also völlig ausreichen.
Trotz des großen Jagdtriebs können wir Toby bei unseren Spaziergängen gefahrlos ohne Leine laufen lassen. Zwar saust er mit Vorliebe Joggern und Radfahrern hinterher, aber da er sich gut abrufen lässt kommt es hier eher selten zu größeren Problemen J!
Interessant ist das Toby alles jagen möchte, was sich bewegt. Mäuse (er ist besser als unsere Katze!!), Enten aber auch Hasen und Rehwild steht ganz oben auf seiner Hitliste. Aber jede Form von „Bauernhoftier“ also auch Hühner, Stallhasen und junge Katzen lässt er völlig „links“ liegen. Darüber hinaus versteht er sich ganz hervorragend mit unserem alten Kater. Die beiden liegen bevorzugt gemeinsam auf dem Sofa und ruhen.
Alles in allem ist Toby ein sehr fröhlicher und agiler Hund der nach einer (etwas längeren) Eingewöhnungsphase seinen Platz im Rudel gefunden hat. Er ist nun völlig entspannt, verträumt und vertrödelt auch mal einen Tag im Garten und hat wenig Lust auf einen größeren Spaziergang. Besonders gerne begleitet er mich zu unseren Pferden in den Stall. Da kann er stundenlag ohne Leine mit den anderen Stallhunden durch die (nähere!!!!) Umgebung bummeln. Ab und zu schaut er bei mir nach dem Rechten und bringt sich in Erinnerung, damit ich ihn auf dem Heimweg nicht vergesse. Wenn ich auf dem Pferd sitze liegt er zuverlässig am Rand des Platzes und scheint das Geschehen aufmerksam zu verfolgen.
Ich möchte meinen kleinen Bericht etwas nachdenklich ausklingen lassen. Immer wieder gerne lass und lese ich Berichte von Tieren, die ein neues Zuhause gefunden haben. Unisono ist eigentlich immer zu lesen, dass sich das jeweilige Tier nahezu problemlos und zügig in den Alltag integrieren konnte. Bewundernswert!! Sicher, Toby war schon 13 Jahre alt als er bei uns einzog und über seine Vorgeschichte ist nahezu nichts bekannt, aber die Integration war für ihn (besonders) und für uns eine kleinere Herausforderung. Wir haben diese Herausforderung gerne angenommen und aus dem Prozess auch einiges gelernt. Jetzt nach bald fünf Monaten würde ich sagen, die Integration ist gelungen und alle sind glücklich. Der Weg dahin war aber nicht immer eben.
Ganz liebe Grüße von
Sir Toby und seiner Familie
Quelle ist die Homepage des TSV Hoffnung für Tiere
rosinante- Mitglied
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Re: Sir Toby meldet sich zu Wort
Rosi, das ist ein toller Bericht! Das liest sich wie ein kleiner Krimi mit Happy end. Und für Sir Toby, dessen Name mir schon lange immer mal wieder begegnete, freut mich, daß er auf seine alten Tage noch ein so tolles Zuhause gefunden hat. Auch Deinem Mann und #Eurer Tochter: große Hochachtung!
Inga- Anzahl der Beiträge : 204
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Re: Sir Toby meldet sich zu Wort
Daß kein Mißverständnis entsteht:Nicht wir haben ihn aufgenommen...Dieser Bericht ist auf der Homepage des TH Hoffnung für Tiere erschienen.
rosinante- Mitglied
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Re: Sir Toby meldet sich zu Wort
Das ist auch schön für Sir Toby, aber Dir hätte ich soviel Freude auch gegönnt
Vielleicht holst Du Dir eine Lady ? herzliche Grüße
Vielleicht holst Du Dir eine Lady ? herzliche Grüße
Inga- Anzahl der Beiträge : 204
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